Die ersten Spuren des heutigen Schloss Lütetsburg gab es bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Das Häuptlingsgeschlecht der Manninga, seinerzeit einflussreiche Ostfriesen, ließ im Jahr 1212 einen sogenannten Uthof, einen Außenhof, errichten. Im 14. Jahrhundert errichtete Lütet I. Manninga ein Steinhaus an ebendieser Stelle. Er gilt heute als Namensgeber für den Ort und das Schloss.
In den nachfolgenden Jahrhunderten war Lütetsburg der Hauptsitz mächtiger Freiherren und wurde durch Schlachten in der Umgebung immer wieder zerstört. Im 16. Jahrhundert wurde das mehrfach neu errichtete Schloss um eine Vorburg erweitert. Diese Vorburg steht noch heute, zum großen Teil in ihrer ursprünglichen Form.
In den Besitz der Familie zu Inn- und Knyphausen ging das herrliche Anwesen im Jahre 1588 über, als Hyma Manninga den Reichsfreiherren Wilhelm zu Innhausen und Knyphausen heiratete. Noch heute ist die Familie zu Inn- und Knyphausen im Besitz dieses wundervollen Stücks Zeitgeschichte.
Adresse:
Schlosspark Lütetsburg
Landstr. 39 | 26524 Lütetsburg
Ein Parkplatz befindet sich gegenüber des Eingangs.
Öffnungszeiten:
Der Schlosspark Lütetsburg ist ganzjährig für Sie geöffnet:
Mai – September: 8 – 21 Uhr
Oktober – April: 10 – 17 Uhr
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Die Gründung des berühmten Schlossparks im Stil eines englischen Landschaftsgartens geht auf den Reichsfreiherren Edzard Mauritz zu Inn- und Knyphausen zurück, der diesen 1790 neu gestaltete. Die Herrscher der Burg hatten in den vorangegangenen Jahrhunderten zwar einen weitläufigen Barockgarten um das Schloss herum anlegen lassen, dieser war jedoch stark verwildert und sollte daher umgestaltet werden.
Während seiner gesamten Lebenszeit kümmerte sich Edzard Mauritz mit außerordentlicher Hingabe und Liebe zum Detail um den Schlosspark. Er ließ Steinskulpturen errichten und Monumente erschaffen – viele davon mit Verbindungen zu seinem persönlichen Leben und der Familie. Die vielen kleinen Bauten im Park, wie z. B. den Freundschaftstempel oder die Nordische Kapelle, hat er selbst erdacht und erbauen lassen. Diese Bauwerke sind noch heute im Schlosspark zu bestaunen.
Die nachfolgenden Generationen derer zu Inn- und Knyphausen kümmerten sich weiterhin um den Schlosspark, nahmen aber kaum Veränderungen daran vor. Erst im frühen 18. Jahrhundert wurden durch umfangreiche Anpflanzungen von Rhododendren und Azaleen neue Farben in den Park gebracht. Diese sind bis heute im Park zu sehen und bieten zur Hauptblüte im Mai und Juni eine farbenfrohe Naturlandschaft.
Wie viele andere Gebiete im ostfriesischen Raum, wurden auch die Burg und der Schlosspark durch die Angriffe im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Der damalige Fürst Wilhelm Edzard baute den Schlosspark wieder auf und ließ anschließend großzügige Erweiterungen anlegen, die in ihrer Form noch heute so bestehen.
Mittlerweile ist der Schlosspark in Lütetsburg der größte (und vielleicht schönste) private Schlosspark Norddeutschlands. Mit einer Gesamtgröße von 30 Hektar bietet er viele Kilometer an liebevoll angelegten Wanderwegen. Rund 150 verschiedene Baum- und Straucharten aus aller Welt sind im Park zu bestaunen, wodurch er zu jeder Jahreszeit unterschiedliche Facetten seiner Schönheit zeigt.
Der Park ist ganzjährig geöffnet und ein Muss bei jedem Besuch der schönen ostfriesischen Nordseeküste.